Ines Papert

Ines Papert

Portrait einer Ausnahmeathletin

Ines Papert in wenigen Worten? Schwierig! Zu lang ist die Erfolgsliste der 1974 in Sachsen geborenen Profibergsteigerin. Und zu vielseitig ihre Tätigkeit, mit der sie zahlreiche andere Menschen inspiriert.

Stefan Wiebel
Foto: Stefan Wiebel

Ines Papert, Mutter von Sohn Emanuel, seit Jahren wohnhaft im Berchtesgadener Land in Bayern, kam im Alter von knapp 20 mit den Bergen in Berührung. Dann folgte Schlag auf Schlag: Die ausgebildete Physiotherapeutin wurde viermal Weltmeisterin im Eisklettern und mehrfache Weltcup-Siegerin. Beim Ouray-Eiskletterfestival 2005 schlug sie auch die gesamte männliche Konkurrenz.

Mit Sohn Emanuel in den kanadischen Bugaboos 2015

Seit ihrem Rücktritt vom Wettkampfsport 2006 widmet sich die unglaublich talentierte und willensstarke Kletterin Erstbegehungen und Expeditionen in Fels und Eis. Die Ergebnisse sind beeindruckend: erwähnt seien die Erstbesteigung des Sechstausenders Likhu Chuli I in Nepal (2013), die freie Begehung von The Hurting, eine der schwierigsten Eis-Tradrouten der Welt (2015), oder im Fels die erste sowie erste freie Begehung der 200m Route Schwarze Madonna (8a) am heimischen Untersberg.

Ines‘ Mentalstärke und Muskelkraft sind legendär. Am Selbstvertrauen arbeitet sie beharrlich, die Fähigkeit zu fokussieren ist ihr naturgegeben, für die körperliche Verfassung trainiert sie extrem hart.

Ines Papert

Zum Leben der musikalischen Kletterin gehört aber auch die Zeit für gute Freunde und gemütliche Stunden. Und sie hat stets ein offenes Ohr für junge Kletterer oder Menschen in Not.

Dieser Freude am Teilen entspricht auch ihr Credo am Berg: Ihre Ziele möchte sie im von Freundschaft und Harmonie geprägten Team erreichen. Sie ist auf der Suche nach neuen Linien finden, auch wenn das Risiko mitreist, es nicht zu schaffen.

Ines und Luka

So ist Ines Papert ständig auf der Suche nach Neuland und verschiebt dabei immer wieder mit grossem Erfolg Grenzen.